Worms, Anfang der 1920er-Jahre. Peter Bender, ehemals Fliegerleutnant des Deutschen Heeres, macht sich als Gründer einer neuen Religionsgemeinschaft und mit der Proklamation der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit, so diese Theorie, lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb derselben existiere nichts. Benders Gemeinde bleibt überschaubar, dennoch wird er wegen der Verbreitung aufwieglerischer und gotteslästerlicher Flugschriften zu einer mehrmonatigen Kerkerhaft verurteilt. Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten herumspricht, dass seine Frau Jüdin ist, wenden sich selbst seine engsten Gefolgsleute von ihm ab. Die Benders verarmen, die Repressionen gegen seine Frau werden bald unerträglich, bis die Familie 1942 verhaftet und deportiert wird. Nur der Sohn überlebt das Konzentrationslager.
VÖ: 22.02.2023
Katalognummer: RD22333962
ISBN (CD): 978-3-86484-798-1
ISBN (digital): 978-3-86484-799-8
Laufzeit: 17:18:0
Ungekürzte Lesung
Sprecher: Lagerpusch, Ole
Ole Lagerpusch studierte 2002 bis 2006 an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Danach war er an mehreren Theatern engagiert u. a. am Thalia Theater Hamburg, Deutsches Theater Berlin und Burgtheater Wien. Zudem ist er in zahlreichen Film und Fernsehrollen zu sehen u. a. in „Die Einzelteile der Liebe“, Regie Miriam Bliese.
Autor: Setz, Clemens J.
Clemens J. Setz, geboren 1982 in Graz, wo er Mathematik und Germanistik studierte. Heute lebt er als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien. 2011 wurde er für seinen Erzählband „Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes“ mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Sein Roman Indigo stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2012 und wurde mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2013 prämiert. 2014 erschien sein erster Gedichtband „Die Vogelstraußtrompete“. Für seinen Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ erhielt Setz den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2015. Mit „Vereinte Nationen“ war Setz 2017 und mit „Die Abweichungen“ 2019 zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen. 2021 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt.