Ich weiß, ich war’s

„Ich bin nicht der geworden, der ich sein wollte.“ Christoph Schlingensief

Seine Vision für ein »Operndorf Afrika« wird in Burkina Faso gerade Wirklichkeit – ein beeindruckendes Zeichen dafür, wie lebendig die Kunst Christoph Schlingensiefs auch nach seinem viel zu frühen Tod ist. Die Lücke, die dieser Ausnahmekünstler hinterlassen hat, ist groß. Seine autobiographischen Skizzen und Gedanken, die nun posthum und zu großen Teilen im O-Ton erscheinen, machen dies auf eindringliche Weise deutlich – und helfen zugleich, diese Lücke ein Stück weit zu schließen.

„Die Bilder verschwinden automatisch und übermalen sich so oder so! Erinnern heißt: vergessen! (Da können wir ruhig unbedingt auch mal schlafen!)“ Mit diesen Worten überschrieb Christoph Schlingensief den letzten Eintrag in seinem „Schlingenblog“. Erinnern – das war für Schlingensief kein sentimentaler Vorgang, sondern ein Akt der Befreiung, um Platz für Neues zu schaffen. Und so setzte er nach der Veröffentlichung von „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein“, dem vielgelesenen und vieldiskutierten Tagebuch einer Krebserkrankung, das Prinzip fort, seine Gedanken zur Kunst, seine Selbstbefragungen und Erinnerungen auf Tonband festzuhalten. Nicht um sich zurückzuziehen oder um Abschied zu nehmen, sondern um sich zurück ins Leben zu katapultieren. In „Ich weiß, ich war’s“ erinnert er sich an seine Kindheit in Oberhausen und seine Anfänge als Filmemacher, an schwierige und an erfüllende Stationen seines Künstlerlebens in Berlin, Wien, auf dem afrikanischen Kontinent – sowie nicht zuletzt an seine Erlebnisse auf dem Grünen Hügel Bayreuths. Und „Ich weiß, ich war’s“ zeigt einen Christoph Schlingensief, der voller Tatendrang am Leben teilnimmt, mal humorvoll, mal selbstkritisch, immer aber leidenschaftlich und mit Blick nach vorn.

Mit Zwischentexten, gelesen von Martin Wuttke

VÖ: 09.10.2012
Katalognummer: RD21233439
ISBN (CD): 978-3-86484-665-6
ISBN (digital): 978-3-86484-274-0
Laufzeit: 4:40:00

Sprecher: Wuttke, Martin
Martin Wuttke, 1962 in Gelsenkirchen geboren, Schauspieler, Regisseur, Intendant (1995 Berliner Ensemble). Seit 2008 ermittelt er als Hauptkommissar Andreas Keppler an der Seite von Simone Thomalla im Leipziger TATORT. Im Kino war er zuletzt in Quentin Tarantinos „Inglorious Basterds“ zu sehen. Die Zeitschrift Theater heute kürte ihn zweimal zum „Schauspieler des Jahres“ (1995, 2003).

Autor: Schlingensief, Christoph
Christoph Schlingensief, geb. 1960, drehte seit Anfang der 80er-Jahre Filme (u. a. „Deutschlandtrilogie“). In den 90er-Jahren Hausregisseur an der Berliner Volksbühne. Ab 1997 aktionistische Projekte auch außerhalb des
Theaters. In Bayreuth inszenierte er 2004 mit „Parsifal“ seine erste Oper. Seine Krebserkrankung im Jahr 2008 bearbeitete Schlingensief offensiv in seinem Buch „So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein“. Zudem entwickelte er die Idee für Remdoogo, ein Operndorf in Afrika. Seine letzte Inszenierung „Via Intolleranza II“ (2010) entstand in Zusammenarbeit mit Künstlern aus Burkina Faso.
Am 21. August 2010 starb Christoph Schlingensief in Berlin.

Seine Vision für ein »Operndorf Afrika« wird in Burkina Faso gerade Wirklichkeit – ein beeindruckendes Zeichen dafür, wie lebendig die Kunst Christoph Schlingensiefs auch nach seinem viel zu frühen Tod ist. Die Lücke, die dieser Ausnahmekünstler hinterlassen hat, ist groß.
2012 erscheint „Ich weiß, ich wars“ : Schlingensiefs autobiographischen Skizzen und Gedanken, sowie Zwischentexte, gelesen von Martin Wuttke, erschienen posthum und zu großen Teilen im O-Ton, machen dies auf eindringliche Weise deutlich – und helfen zugleich, diese Lücke ein Stück weit zu schließen.

»Die Bilder verschwinden automatisch und übermalen sich so oder so! Erinnern heißt: vergessen! (Da können wir ruhig unbedingt auch mal schlafen!)« Mit diesen Worten überschrieb Christoph Schlingensief den letzten Eintrag in seinem »Schlingenblog«. Erinnern – das war für Schlingensief kein sentimentaler Vorgang, sondern ein Akt der Befreiung, um Platz für Neues zu schaffen. Und so setzte er nach der Veröffentlichung von So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein, dem vielgelesenen und vieldiskutierten Tagebuch einer Krebserkrankung, das Prinzip fort, seine Gedanken zur Kunst, seine Selbstbefragungen und Erinnerungen auf Tonband festzuhalten. Nicht um sich zurückzuziehen oder um Abschied zu nehmen, sondern um sich zurück ins Leben zu katapultieren. In Ich weiß, ich war’s erinnert er sich an seine Kindheit in Oberhausen und seine Anfänge als Filmemacher, an schwierige und an erfüllende Stationen seines Künstlerlebens in Berlin, Wien, auf dem afrikanischen Kontinent – sowie nicht zuletzt an seine Erlebnisse auf dem Grünen Hügel Bayreuths.